MaaS: Revolution und Herausforderung

Die Klimakrise und die Entwicklung der Städte stellen die Mobilität vor neue Herausforderungen, bei denen der Nutzer und seine Erwartungen in den Mittelpunkt der Innovation gestellt werden müssen. MaaS (Mobility as a Service) verbindet ökologisches Bewusstsein und Intermodalität mit einem innovativen Erlebnis für die Bewohner der Städte von morgen. Dieses hybride Ökosystem bietet Lösungen für urbane, Umwelt- und Energieprobleme und kombiniert Software und Hardware, um die Karten neu zu mischen und die Mobilität, wie wir sie kennen, zu revolutionieren.

MaaS – die Lösung für die Mobilität von morgen?

Digitale Innovation: Konzept und Ziele

Maas („Mobility as a Service“) ist in erster Linie ein Mittel, um die Fahrten der Nutzer zu vereinfachen und flüssiger zu gestalten. Das Verkehrsangebot der Städte (öffentliche Verkehrsmittel, Self-Service, Sharing, Free-Floating, Langzeitmiete usw.) wird immer reichhaltiger und verändert sich ständig, wobei viele neue Akteure den Markt betreten. Bei diesen Angeboten gibt es Unterschiede in Preis, Zeit, Verfügbarkeit und Praktikabilität, je nach Uhrzeit und Wetter…

MaaS ermöglicht dem Benutzer die Auswahl, Nutzung und Kombination verschiedener Verkehrsmittel während aller Phasen seinerFahrt (Information, Reservierung, Navigation, Abonnement, Bezahlung, Empfehlung usw.). Dazu verknüpft MaaS den physischen (alle Fahrzeuge) und den digitalen Teil (Anwendungen und Benutzerplattformen) der Angebot, die alle beide auf das Benutzererlebnis ausgerichtet sind. Mobile MaaS-Anwendungen schießen wie Pilze aus dem Boden und sind von massivem Interesse für mittelgroße Städte und Metropolen, die den Wert dieser Dienste als Mittel zur Umgestaltung der Mobilitätsgewohnheiten der Stadtbewohner klar erkannt haben.

MaaS – Herausforderungen und Vorteile

Eine der größten Herausforderungen für MaaS im urbanen Einsatz besteht zunächst darin, den Zugang zu sanfter Mobilität, d.h. jedes Verkehrsmittel, das durch die Verringerung der Nutzung privater Autos die Umwelt entlastet, aber auch die Fortbewegung der Bürger in den zunehmend überlasteten Städten erleichtert, zu fördern.

Servo-Systeme ermöglichen es Mobilitätsprofis, die Anzahl ihrer Nutzer zu erhöhen und persönliche Daten zu sammeln. Dies hilft bei der für die Entwicklung ihrer Unternehmen unerlässlichen Analyse und dem Verständnis von Themen wie Mobilitätsmustern, Nutzererwartungen und Fahrzeugleistung.

  • Detailliertere Kenntnisse über die Gewohnheiten der Benutzer
  • Verbesserte Dienstleistungen für User
  • Gezieltere Möglichkeiten zur Auswahl des passenden Fortbewegungsmittels
  • Erhöhung der Nutzungsrate der verschiedenen Möglichkeiten an Transportmitteln

Um die Gewohnheiten der Stadtbewohner (in der Stadt sind 40% der Autofahrten weniger als drei Kilometer weit) zu ändern und neue Reflexe auf den Web zu bringen, werden die Städte von morgen dank MaaS ein früher auf das private Auto zentriertes Modell ablegen können. Dieses Konzept könnte Frankreich in die Lage versetzen, sein Ziel, den für 2024 avisierten ökologischen Übergang zu erreichen, der darauf abzielt, dem Fahrrad bei der Fortbewegung der Bürger eine größere Rolle zuzuschreiben. In diese Richtung orientiert sich auch das Gesetz zur Mobilitätsorientierung, indem es alle öffentlichen und privaten Mobilitätsinformationen zugänglich macht und die Einführung von multimodalen Ticketingdiensten erleichtert.

Ursprünge und Entwicklung von MaaS in Frankreich

Das Konzept wurde 2017 in Helsinki geboren. Die von dem finnischen Start-up-Unternehmen „Maas Global“ entwickelte Anwendung „Whim“ ermöglicht es den Bürgern, sich so einfach und kostengünstig wie möglich in der Stadt zu bewegen, indem sie anbietet, verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu verbinden.

In Frankreich sind sich Kommunen und nationale Akteure der Herausforderungen und Chancen dieser neuen Form der Mobilität, die die sanfte Mobilität vollständig in die langfristige Transformation von Smart Cities integriert, bewusst. Die französische Staatsbahn SNCF und die pariser Nahvergehrsgesellschaft RATP haben daher beschlossen, lokale Initiativen zu gründen, die von den Gemeinden positiv angenommen werden.

Dank der 2018 von Keolis, einer Tochtergesellschaft der SCNF, lancierten Anwendung „Star“ konnten Dijon und Rennes bereits Fahrrad, Bus, Fahrgemeinschaften und U-Bahn miteinander kombinieren und gleichzeitig in Echtzeit die Verfügbarkeit von Parkplätzen in der Stadt anzeigen. Ähnliche Anwendungen wurden in mehreren Städten Frankreichs eingerichtet: in Annemasse mit „TAC mobilités“ oder „Moovizy“, das in Mulhouse und Saint Etienne entstanden ist. „Star“, „Moovizy“ und „TAC mobilités“ bieten den Nutzern eine einzige Anwendung, um Fahrtrouten zu erstellen, die nächsten Abfahrtszeiten der verschiedenen Verkehrsmittel abzufragen oder nach Fahrplänen zu suchen.

Am Beispiel von Saint-Etienne Moovizy, wo das erste „MaaS“ genannte System Frankreichs in Betrieb genommen wurde, bietet die App (verfügbar zum Download für IOS und Android) ihren Nutzern die Möglichkeit, ihre Routen von einer einzigen Plattform aus zu planen. Sie bietet mittlerweile umfassende Informationen zu den verfügbaren Transportarten, eine intuitive Bedienung und eine Vielzahl von Optionen. Moovizy umfasst den öffentlichen Nahverkehr in Saint-Etienne und Lyon, das Fahrradangebot „Vélivert“, Autos, Taxis, Carsharing und Fahrgemeinschaften.

Auch wenn die fast 25.000 regelmäßigen Nutzer in der ganzen Stadt ihre Fahrten noch nicht direkt über die App bezahlen können, bietet sie ihnen dennoch die Möglichkeit, den Verkehr der Busse und Straßenbahnen der Stadt in Echtzeit zu verfolgen und sich über Störungen im Zusammenhang mit Baustellen oder Straßeninformationen zu informieren… Anhand all dieser Daten bietet die Anwendung im Falle von Störungen mehrere Alternativrouten an.

In Dijon und Rennes bietet „Star“ Routenempfehlungen (mit geschätzter Fahrzeit), Live-Fahrpläne für die verschiedenen Verkehrsdienste und eine Freizeit-Funktion mit Wettervorhersagen, Verkehrsinformationen und Tipps zu verfügbaren Verkehrsmitteln. In Bezug auf die in Annemasse entwickelte Plattform „Tac mobilités“ ist sie durchaus vergleichbar. Zumal es vorerst nur möglich ist, Busfahrkarten über die App zu kaufen, erhofft sich die RATP-Gruppe baldige weitere Funktionen der Anwendung.

Obwohl die MaaS-Akteure noch nicht sehr zahlreich sind, vervielfachen sich die Initiativen dieses verlockenden Marktes. Laut dem französischen Konzern Transdev: „liegt der Umsatz des öffentlichen Verkehrs in Frankreich in der Größenordnung von 25 Milliarden Euro, wobei der Umsatz der urbanen Mobilität sechsmal höher ist“.

Welche Risiken bring MaaS mit sich?

Eines der Hauptrisiken für Großstädte ist sicherlich ein mögliches Monopol von Webgiganten, den potenziellen Marktführern der Branche, was eine deutliche Gefahr der Verdrängung für die traditionellen Akteure und Neueinsteiger, darstellt. Der gesamte Bereich wird noch häufig mit Lösungen bedient, die oft lokal sind und noch nicht das ganze Gebiet erobert haben. Das Rennen für Akteure, die in diesem Bereich eine Führungsposition anstreben, ist eröffnet. Das zweite Risiko stellt die Zunahme von Problemen im Zusammenhang mit dem Schutz von persönlichen Daten und deren potenziellen Missbrauch dar. In der Tat sammeln MaaS-Anwendungen mehr oder weniger sensible Daten über Nutzer, Fahrten und Zahlungen und müssen daher die Verarbeitung dieser Daten schützen und respektieren.

Abgesehen von den Bedrohungen, die die gleichen zu sein scheinen wie die der digitalen Nutzung im Allgemeinen, erfüllt und übertrifft MaaS die sich ständig ändernden Erwartungen der Nutzer und reagiert gleichzeitig auf die aktuelle Klimakrise. Trotz allem ist MaaS ein geeignetes Werkzeug, um die Art und Weise zu verändern, wie Menschen in der Stadt unterwegs sind – für eine intelligente, multimodale, umweltfreundlichere und individuellere Mobilität, die für alle zugänglich ist. MaaS wird daher zu einem Muss für jede Stadt, die am Erfolg ihrer Mobilitätspolitik Interesse hat.